Harriet - versehentlich beruehmt - 02 - Ein Kolibri auf dem Catwalk by Holly Smale

Harriet - versehentlich beruehmt - 02 - Ein Kolibri auf dem Catwalk by Holly Smale

Autor:Holly Smale
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Jugendroman
Herausgeber: Arena
veröffentlicht: 2014-06-06T22:00:00+00:00


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Ich Japan.

Am Mittag bin ich bis über beide Ohren in Tokio verliebt. Das verraten euch auch mein nagelneues T-Shirt, meine neue Baseballmütze, mein neuer Stift und mein neuer Bleistift sowie ein neuer Button.

Ich die Fremdheit, den Lärm und die Höhe.

Ich die Höflichkeit und dass es gleichzeitig geordnet zugeht und total hektisch.

Ich die zweistöckigen Fernseher, die an Gebäuden hängen, und dass Verkäuferinnen sich verneigen und irrashaimmaasseee!!! (Willkommen!) sagen, als wäre man die Königin persönlich.

Ich die Tatsache, dass man Münzen in beliebiger Reihenfolge in den Fahrkartenautomat werfen kann und er sie trotzdem ordentlich zählt und dass Menschen in der U-Bahn einschlafen und sich an die Schulter des fremden Nachbarn lehnen.

Ich die elektrischen Toiletten mit warmen Sitzen, die Musik spielen und einem Wasser an den Po sprühen und so tun, als spülten sie, während man pinkelt, damit einen niemand hören kann.

Ich es, dass die Menschen tatsächlich am Straßenrand darauf warten, dass die Ampel grün wird, auch wenn kein Auto kommt.

Ich das Gefühl, dass ich mich niemals langweilen würde, wenn ich in Japan lebte, in einer Milliarde Jahren nicht.

Und vor allem:

Ich es, wie dumm ich hier bin.

Ich kann nicht lesen, ich kann nicht schreiben, ich kann nicht sprechen. Ich kann nur mit großen Augen darüber staunen, wie unbedeutend und winzig ich mich fühle.

Bunty hatte recht: Selbst ich fühle mich vorübergehend davon befreit, ich zu sein.

»Tokio ist okay«, findet Rin mit einem lässigen Achselzucken und rast mit uns von einer Touristenattraktion zur nächsten, als würde die Stadt nach Ablauf einer Zwölf-Stunden-Frist zusammenstürzen. Wir waren auf dem riesigen Tokio Skytree, haben im Asakusa-Schrein Räucherstäbchen angezündet, sind durch den Ueno-Park spaziert und haben den Jongleuren zugesehen. Wir haben Hühnchenfleisch auf Stöckchen gegessen und Kaffee-Gelee und Thunfisch-Mayonnaise in Reis und Algen gewickelt und Stückchen von gebratenem Tintenfisch in Teigbällchen (tut mir leid, Charlie).

Jetzt sind wir in Harajuku und essen in der Takeshita Street Crêpes.

Ich sehe Rin über mein Erdbeer-Banane-Eis auf Käsekuchen-Crêpe hinweg an. »Rin, Tokio ist unglaublich.«

»Nicht wie Sydney.« Rin schüttelt den Kopf. »Es gibt keinen Super-Strand und kein Barbecue und keine Flaminggallahs …«

Ich lache. »Wusstest du, dass in dieser Stadt mehr Menschen leben als in Australien und Neuseeland zusammen?«

Poppy seufzt. Sie zupft Erdbeerstückchen von ihrem Crêpe, wischt die Sahne an der Serviette ab und schnippt sie zu Boden. »Ich finde es ehrlich ein bisschen viel.« Sie zeigt auf einen winzigen, flauschigen Hund, der an einer grünen, von pulsierendem Licht erhellten Leine in einem grünen Kleidchen vorbeiläuft. »Ich meine, was hat das für einen Sinn?«

»Aber das ist doch das Tolle«, sage ich überrascht. »Dass es keinen hat.«

Wir beobachten zwei japanische Mädchen, die vorbeigehen. Eine hat pinkfarbene Haare mit blauen Spitzen und trägt ein lilafarbenes Tutu, eine grün gestreifte Strumpfhose, eine Jacke mit Tarnmuster und gelbe Schuhe. Die andere ist – von Kopf bis Fuß – mit obersüßen rosafarbenen Plüschtieren bedeckt, als hätte sie sich mit Leim übergossen und wäre ganz schnell durch einen Spielzeugladen gelaufen. Mit einem breiten Lächeln wende ich mich wieder Poppy zu. »Haben wir nicht ein Riesenglück?«

»Ich bin ein international erfolgreiches Model, seit ich 14



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